Das britische Polit Punk-Trio Utilitarian wird nicht Müde, immer wieder die Finger in die Wunden des Kapitalismus zu legen. Auch werden sie einen eigenen Weg beim Release ihres neuen Albums „Gaslights“ gehen, es wird nur in digitaler Form zu beziehen sein. Dies soll die Auswirkungen auf das Klima mindern. Dafür wird es aber ein Buch…
In der Welt des Crust Punks herrscht Krieg, Korruption, Ausbeutung, Seximus und Rassismus immer und überall. Also, im Westen nichts Neues. Doch! Die New Yorker Crust-Kapelle Flower fegt wie ein frischer Wind durch die Straßenschluchten des Big Apples. Ihr Debütalbum „Hardly A Dream“ (Profane Existence) erinnert so wunderbar an die einstigen (1985–1992) Punk-Helden der Stadt,…
Jeder kennt das Wacken:Open:Air, das Hellfest oder das Dynamo. Aber wer kennt das Obsecene Extreme Festival im tschechichen Trutnov (im Norden Tschechiens, nahe der Grenze zu Polen)? Natürlich jeder, der auf Extreme Metal, Death Metal, Grindcore, Powerviolence, Crust, Hardcore Punk oder noch Schlimmeres steht. Lauschig mitten im Wald wird ganz entspannt den Extremen der Musik…
Nach dem erfolgreichen Post-Covid-Festival in diesem Jahr ist das Team des Rock Hard Magazins sogleich in die Planung für 2023 eingestiegen. Das 20-fährige Festival-Jubiläum wird wie immer Pfingsten stattfinden, was der 26. bis zum 28. Mai sein wird. Mit der Michael Schenker Group ist schon sehr früh ein Headliner verpflichtet worden. Die Prog-Fraktion kann sich…
Ohne wiedermal in das Lied von der eigenwilligen Untergrundszene Finnlands einzustimmen, das Quartett VVorse ist seit acht Jahren Teil dieser Bewegung. In dem Land, in dem die Sonne nicht so oft scheint, ist es naheliegend irgendetwas „Blackened“ zu spielen. Ebenso nahe liegen Genres wie Black Metal, Hardcore oder Crust Punk/D-Beat. VVorse’ zweite Schwarzrille „Kurjien Elegia“…
Wer hat die Macht? Die Politik, die Industrie, die Straße oder das Volk? Dieser Fragestellung gehen die finnischen Neo-Crusties VVorse mit ihrer neuen Single ,Kenen valta?‘ nach. Der Songs wird auf dem zweiten Longplayer des Quartett aus Jyväskylä „Kurjien Elegia“, der 28. Januar dank Off Records wie ein Donnerhall einschalgen wird. Der vier Minuten lange,…
Satan hat seinen Sohn verloren! Heißt das, dass dieser weg gelaufen, ausgerissen ist oder sich im Labyrinth der Hölle verlaufen hat? Solch philosophische Fragestellungen erörtern Sólstafirs Aðalbjörn Tryggvason und sein Bruder im Verbrechen Birgir Jónsson in ihren Crustpunk-Projekt Bastardur. Schon viele nordländische Kader haben beweisen, dass Crust als Hobby sehr viel Spaß machen kann. Dem steht das isländische Duo mit ihrem Debütalbum „Satan’s Loss of Son“ (Season of Mist) in nichts nach.
Mit einer Menge Wucht und Wut im Bauch ballern Bastardur ohne Umschweife gekonnt los. Polternder D-Beat, niederwalzende Double-bass-Attacken, kratzende Gitarren, heisere und growlige Vocals wechseln sich ab, kurze Solos in Gendenken an Motörhead und dazu ein guter Schuss Death Metal – das klingt nach klassischen Crustpunk. Jawoll! So wie er einem Freude bereitet. Und ohne den gerade bei vielen Bands des Genres angesagten atmospährischen Post Metal-Kram auskommend. Pure icelandig crust!
Mit der Highspeed-Nummer ,Neonlight Blitzkrieg‘ ist mit der Unterstützung von Marc Grewe sogar ein mörderischer Smash-Hit entstanden. Im Übrigen haben sich viele Freunde und Bekannte der beiden Hauptprotagonisten auf „Satan’s Loss of Son“ verewigt. Den Spaß beim Zocken ist den acht Songs anzuhören. Selbst die monotonen Instrumentalpassagen haben Charme. Uptempo und massiver Midtempo-Beat wechseln schablonenhaftig ab, was den Punch Bastardurs aber nicht mindert. Fast alle Songs sind jenseits der Drei-Minuten-Grenze angesiedelt, was Platz für ein paar nette Spielereien lässt.
Nachdem das Ding zwischen den Ohren von Bastardur mal wieder gehörig durchgerüttelt und von all dem Müll, der da sonst so herum hallt, frei geblasen ist, kann man sich wieder voll der Pandemie widmen. Masken tragen, andere Menschen belehren und beschimpfen, der Pest anheim fallen und einen elenden Tod sterben. Vielleicht finden wir ja unterwegs den verlorenen Sohn. Oder sind wir das am Ende selber?
Viele Metal-Musiker haben neben ihrer Hauptband ein Faible für Abwegiges. Bei Todesmetallern ist es oft der Crust Punk, weil er ebenso düster, aber einfacher, ebenso energiegeladen ist, aber auch eine ausgeprägte Fuck-you-Attitüde hat. Viele schwedische Kader frönen dieser Neigung, nun auch Aðalbjörn „Addi“ Tryggvason, seines Zeichen Singer und Gitarrist der isländischen Kapelle Sólstafir. Zusammen mit…
In der 90ern war die britische Punk/Hardcore-Szene eine der lebendigsten überhaupt. Vor allem war sie politisch wie kaum eine andere. Die Anarcho-Punks von Conflict stehen, wie die Crust-Institutionen Doom und Extreme Noise Terror und natürlich die Ur-Grinder Napaln Death stellvertretend für diese Zeit. Es ist ruhiger geworden, obwohl die genannten Bands noch immer ihre Kreise…
Bereits das Debütalbum „Fight War, Not Wars. Destroy Power, Not People“ der drei Sheffielder Anarcho-Punks war eine Frischzellenkur für die überalterte britische Polit-Punk-Szene. Utilitarian verbinden all das Gute von Bands wie Conflict und Napalm Death: Energie, Wut, Aussage und Frische. Dies gilt auch für die neue EP „Stay Angry“ (DIY), deren Titel die Marschrichtung der fünf Songs vorgibt.
Der metallische Punk des Trios ist genau das, was die Schublade aussagt, wütender Punk mit einer Metal-Kante, die nie die Oberhand übernimmt, sondern die Kraft der Songs unterstützt. Alteingefleischte Cruties und Anarchos werden ebenso ihre Freude an der Performance Utilitarians haben, wie junge Grinder und Thrasher. Besonders sticht das fast sechsminütige ,Anarchy (Justice Without Order)‘ mit seinem langen Instrumental-Part hervor. Der Song verbindet sämtliche musikalische Einflüsse der Band zu einem Monster-Song. Es hätten auch drei oder sogar vier Stücke daraus entstehen können, aber dann wäre er nicht einmal halb so massiv und vernichtend. Die ähnlich lange Antwort ,ACAB (Order Without Justice)‘ fällt dagegen nicht so auf den Punkt gebracht aus. Hier wären zwei Songs angebracht gewesen. Als Sahnehaube präsentieren Utilitarian noch zwei Cover-Songs, die, wie schon auf ihrem Debüt, wirklich gelungen sind. Dooms ,Police Bastard‘ erstrahlt in einer Grindcore-Version und ,Police Truck‘ von Dead Kennedys wurde noch nie so wütend vorgetragen, kommt aber nicht an ,Nazi Punks Fuck Off!‘ der Birminghamer Helden heran.
Die letzten Jahre über haben die alten Recken die schwarze-rote Fahne der englischen Polit-Punk-Szene hoch gehalten. Doch mit Utilitarian steht der Nachwuchs angriffslustig bereit. So frisch und engagiert wie damals die Gründungsväter, dabei kein bisschen grün hinter den Ohren, sind sie der dringend nötige Tritt in der Arsch der apathischen Punk-Szene auf der Insel.