Schlagwort: Gothic

FEUERSCHWANZ – neues Album ‚Methämmer‘ erscheint am 17. August

Feuerschwanz melden sich in diesem Sommer mit einem neuen Album zurück. Die Nürnberger veröffentlichen ihr neuestes Output „Methämmer“ am 17. August via FAME Records. Ein erstes Video daraus ist bereits erschienen: Die Regierungen der Welt haben es bisher vor der Menschheit geheim gehalten, doch nun kommt die Wahrheit ans Licht: Seit jeher wurden unser aller…

Hugsja

Ivar und Einar sind zurück. Kaum zwei Jahre nach dem grandiosen „Skuggsja“ haben sich die beiden Ausnahmekünstler von Wardruna und Enslaved erneut zusammengetan, um wieder ihrer Liebe für alte nordische Musik zu huldigen. Mit „Hugsja“ können sie die Qualität von „Skuggsja“ nicht nur halten, sondern sogar noch übertreffen. Viele Elemente ähneln sich, doch wurde noch auf ein weitaus größeres Repertoire altnordischer Instrumente zurückgegriffen.

Gleichzeitig sind die Stücke aber – neben dem Gesamtkunstwerk – in sich geschlossenere „Songs“ die alle auch für sich allein stehen können. Chöre, Instrumente, Musik, Struktur – alles ist sehr bedeckt gehalten, häufig in Molltonarten und durch Wiederholung stellenweise sehr hypnotisch. Das Wort „Hugsja“ bedeutet soviel wie „mit dem Verstand sehen“ und dient als loses Konzept um auf altnordischen Ideen basierende Geschichten zu erzählen wie man mit dem Kopf, den Gedanken, dem Hirn weiter sehen kann als mit den Augen. Die Stücke sind von berauschender Intensität, wobei die ruhigen Stücke wie „Utsyn“ oder „Nyttland“ die etwas überladeneren Songs in Qualität überragen.

Die beiden Masterminds sind mittlerweile die angesagtesten und respektiertesten Musiker in Norwegen was E-Musik-Folklore angeht und man hört sofort warum. Die Stücke sind in jeder Hinsicht fast perfekt, das sind Komponisten auf dem Zenit ihres Schaffens. Die bis dato Referenzband dieser Musikart – düstere Folklore – waren Dead Can Dance, und auch wenn diese beiden demnächst ein neues Album veröffentlichen kann man sagen dass Ivar Björnson und Einer Selvik mit „Hugsja“ eben diese Dead Can Dance als absolute Referenz des Genres abgelöst haben.

Dies ist Musik am schmalen Grat zwischen E- Musik und U- Musik, und Björnson und Selvik beherrschen sie meisterlich. Wunderschön, imposant, bombastisch, episch, düster – wie eine Vertonung des Landes Norwegen selbst. Pflichtprogramm.

WHISKEY-SODA präsentiert: DRONEBURG Ticketverlosung

Die 8. Ausgabe des Droneburg Festivals kehrt in Hamburgs berüchtigtes Club-Dreieck unter der Sternenbrücke zurück. In der Astrastube, in der Bar 227 und im Fundbureau werden am 28. April die Lichter ausgeschaltet, die Bühnen mit einer Menge Trockeneis eingenebelt und die Anwesenden mit mächtigen Moll-Tönen beschallt. „Drone ist englisch für dröhnen, brummen („to drone somebody“…

Psychonautika

Es ist schon eine Weile her, dass Nicholas erzählte, dass das neue Album in Arbeit sei und damals drehten sich erste Ideen noch um ein anderes Thema.

Nun, viele Jahre später, erblickt das neue Album „Psychonautika“ das Licht der Welt. Robert Taylor und Nicholas Tesluk haben die Zeit erkennbar gut genutzt. Nicht nur, dass das Album auf Vinyl mit Spezialdruck und beigelegter 3D-Brille erscheint um das Davontreiben des Geistes zu unterstreichen, das gleich mit dem ersten Ton der wie immer grandiosen akustischen Gitarrenarbeit einsetzt. Die Band existiert nun seit über 50 Jahren und die Musik hat nichts ihrer Schönheit eingebüßt. Vor Jahren wurden durch den Einsatz bekannterer und unbekannterer Größen des Neofolk-Genres die alten Alben der Band wiederentdeckt und die schillernde Lebensgeschichte der Mitglieder tat ihres dazu der Band in kurzer Zeit im Genre eine massive Fangemeinschaft zu erschaffen.

„Psychonautika“ beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Formen der Reisen des Geistes, induzierte, gefühlte oder natürliche. Dementsprechend geht es auch psychedelischer zu als auf bisherigen Changes – Releases. Natürlich dominieren wieder die mehrstimmigen Gesänge, wobei Robert und Nicholas auch mehrfach von Gastsängerinnen unterstütrzt werden. Ohnehin setzen Changes mehr Instrumente ein als früher, frühere Alben wie „Lament“ waren fast rein mit akustischen Gitarren eingespielt. Hier gibt es dezente Elektronik, Keyboards, Chöre, die insbesondere beim Genuß über Kopfhörer ihre Wirkung entfalten. Wer die Werke von Phase II, einem (sehr frühen) Ableger von Changes, kennt wird sich etwas darunter vorstellen können wenn man den Eindruck gewinnt, dass bei Phase II verwendete Elemente hier entfernt im Hintergrund auch zum Einsatz kommen. Dazu gibt es auch neue akustische Klänge von Gitarren, die bisher noch keine Verwendung fanden. Dadurch entstehen atmosphärisch extrem dichte Songs. Natürlich sind die wunderschönen Stimmen der Protagonisten immer noch das absolute Highlight der Band. Der Gesang legt sich wie ein wunderschöner, warmer Schleier aus Samt um den Geist des Hörers, lullt ihn ein, besänftigt ihn und läßt ihn fast umgehend anfangen davonzudriften. Spricht die Mythologie eigentlich auch irgendwo von männlichen Sirenen?

Das Album kommt mit Einleitung und Epilog, kurzen – stellenweise wirklich kurzen – Songs und einer Wärme die ihresgleichen heutzutage sucht als Gesamtkunstwerk daher, ohne dass es den einen Hit gibt, wie es bei „Deja Vu“ oder „Summer“ der Fall war. Die Highlights sind sicherlich das bereits bekannte, textlich aber zwingend passende und mit Keyboards dem Stil der Platte noch näher gebrachte „We Went To Find The Sun“ sowie das schon länger in die Livesets der Band integrierte „Chasing The Breath Of The Dragon“. Auch das mit seinem Glockenspiel so zarte „Rhapsody“ ragt heraus, sowie die sensationelle Melodieführung und die Orgeln die bei „Jekyll&Hyde“ (eine Story, die beim Thema „Geist“ natürlich zwingenderweise verabeitet wird) Düsternis verbreiten.
Changes machen wie Barden Musik aus einer anderen Welt, eine Welt voller Träume, Gefühle, Macht, Kraft und Schönheit und schaffen es dabei den klebrigen Kitsch der daraus entstehen könnte mit Leichtigkeit zu umschiffen.

„Psychonautika“ lässt einen für 40 Minuten vergessen, dass die Welt da draußen verroht und widerlich ist.

Forn

Kaunan sind ein Nebenprojekt von FAUN – Bandleader Oliver S.Tyr, Drehleierist Göran Hallmarken und Boris Koller an den verschiedensten Geigen und Harfen.

Die Lebenswege der genannten – Faun kennt man, Boris Koller ist einer der berühmtesten Schlüsselgeigen-Spieler (die Nyckelharpa, die er gern und oft selbst baut und bereits in vielen Ensemblen für Alte Musik eingesetzt hat, die mit der hier doch eher relevanten U-Musik sonst nicht viel zu tun haben) sowie Göran Hallmarken, der der berühmtester Hurdy-Gurdy-Spieler Skandinaviens ist, zeigt vor allem eines: Hier meint es eine Band ernst mit den originalen Instrumenten, den uralten Gesängen aus nordischen Pre-Christianisierungszeiten und der Stimmung die üblicherweise sonst nur Einar Selvik, Wardruna oder Skuggsja so hinbekommen.

Kein Wunder, dass Einar Selvik als Gastmusiker hier auftaucht. Kaunans nordische Folklore ist wunderschön, kohärent, passend, wie aus einem Guss. Etwaigen Popappeal, zuckersüße Kitschsauce oder ähnliche Zutaten, die beispielsweise Faun populär gemacht haben sucht man hier glücklicherweise vergebens.

Natürlich klingen alle diese Veröffentlichungen zunächst wie Backgroundmusilk für Mittelalterfestivals. Man muss schon versuchen, sich darauf einzulassen und dann wird man schnell erkennen, dass Kaunan weit mehr Substanz haben als das vordergründige Mittelaltergeplänkel, das mittlerweile jeder meint anbieten zu müssen der es schafft mettrunken seine Glöckchenschuhe anzuziehen. Lieder mit und ohne Gesang wechseln sich ab, viele davon sind eben traditionelle Tänze woher auch die vielen „Polska“ – Titel rühren.

Die Stücke sind mitreißend, in einer faszinierend Form auf eine Art relativ hart und archaisch. Der Duduk-Kitsch Marke Lisa Gerrard ist ebenso fehlend wie zu viel Percussion – beides Symptome an denen viele Mittelalterbands kranken.

Kaunan haben ein wunderbares Stück hochwertige Mittelalterkunst geschaffen. Kompliment.

Hiss Spun

Chelsea Wolfe ist ein Phänomen. Manchmal gibt es Musiker, die absurde, abstruse, außergewöhnliche, ja, originelle Musik machen – davon gibt es nicht mehr viele, das stimmt. Aber manchmal greift sich das Feuilleton, die Fans, die Hipster, die selbsternannten oder tatsächlichen Kenner irgendwen heraus und kürt ihn mir nichts dir nichts zum Next Big Thing. Es gab mal Zeiten als bei SPON Black Metal-Extravaganten wie Wolves In The Throne Room oder The Ruins Of Beverast abgefeiert wurden. Chelsea Wolfe gehört auf eine Art auch dazu.

Denn die Musik von Chelsea Wolfe, die uns vom Cover Samara-style hinter ihren Haaren hervor anstarrt, ist zunächst einmal äußerst unverdaulich. Viel Geräusch, eine Ode auf schreddernden Krach, egal ob er von den Drums, den Gitarren oder elektronisch erzeugt wird. Rückkopplungen, Verzerrungen, der Sound ist stellenweise klanggewordener Schmerz. Eine apokalyptische Untermalung zu Post-Nuclear War – Stories, Chelsea Wolfe ist Endzeitstimmung inklusive viel Blut und Schmutz. Das ist beim ersten Hören durch und durch abstoßend wie Zahnschmerzen. Crustiger Doom, abartiger Gothic, Postpunk, Industrial, Drone, Noise – alles davon findet sich in diesem 45minutigen Leiden wieder. Es wäre schön sagen zu können, dass darüber oder als Kontrapunkt Wolfes Stimme thront, nur (leider?) ist der stellenweise sehr zerbrechliche, filigrane Gesang auch auf diesem Album wieder sehr in den Hintergrund gemischt. Auch die Vocals sind damit (nur) ein gleichberechtigter Teil dieses klanggewordenen Weltunterganges.

Chelsea Wolfe klingt in jeder Hinsicht so als hätte man Lana Del Rey die Haut abgezogen. Blutig, knochig, die Musik ist genauso nackt wie der Gesang und offenbart unglaublich viel von der Musikerin dahinter.

Der übermäßige Gebrauch pejorativer Adjektive soll jedoch in keiner Weise ein negatives Gesamtbild zeigen. Die Strukturen der Songs sind so wildgeworden, so anders und unvorhersehbar – Chelsea Wolfe ist eben herausragend besonders. Wenn man mal darüber nachdenkt, was Gothic mal war und was Gothic zu großen Teilen heute ist, dann kann man Chelsea Wolfe nur gratulieren. Mit dem vermengen verschiedener Elemente hat sie einen ganz und gar einzigartigen Sound kreiert der dem, wofür Gothic mal stand, von allem, was heute so auf dem Markt herumspukt, am nächsten kommt.

Natürlich ist diese Musik todernst, irgendwelche Grinsekürbisse, schwarze Katzen oder ähnlichen pseudodüsteren Popkulturkram gibt es hier nicht. Hier wird ernsthaft gelitten, und zwar übelst. Die Essenz des Abgrundes trieft literweise aus diesen Poren.

„Hiss Spun“ ist ein Antiprogramm zur Oberflächlichkeit, schwierig, sperrig, sehr fordernd und anstrengend aber in jeder Sekunde die Beschäftigung damit wert. Als Anspieltipp mag das herausragende „The Culling“ herhalten, auch wenn dieses Album eher ein Gesamtkunstwerk ist. Verstörend und gerade deshalb so großartig.

MARILYN MANSON – Neues Album im Oktober

Neues vom Schock-Rock-Star Marilyn Manson: Am 06. Oktober erscheint via Loma Vista / Caroline International das neue Album „Heaven Upside Down“. Als Vorgeschmack ist ab sofort die Singleauskopplung We Know Where You Fucking Live verfügbar. Die Single, erhältlich über alle bekannten Streaming- und Online-Portale, verhöhnt dabei das dunkle, wilde Territorium, das Manson zu einer gottgleichen…

SAVIOUR MACHINE kündigen überraschend neues Album an

Die Pioniere des christlichen Gothic-Metal, die kalifornischen Saviour Machine, haben überraschend ein neues Album für 2018 angekündigt. Eric Clayton, der Frontmann der 2012 nach längerer Inaktivität aufgelösten Band, hat auf einer Pressekonferenz im Rahmen des Wacken Festivals zum 20. Jahrestag des Auftritts der Band auf dem bekannten Festival neue Musik angekündigt. Clayton betonte, dass es…

Bald wieder Mittelalter-Rock auf dem FEUERTAL Festival

Mittelalter-Fans und Gothic-Rocker aufgepasst: Bald geht es in Wuppertal wieder rund beim Feuertal Festival. Zum 14. Mal verwandelt sich die Waldbühne Hardt vom 25. bis zum 26. August 2017 wieder in einen Hexenkessel voll packender Musik und interessanter Gäste. Das bekannte Mittelalter-Festival lockt wie immer eine Vielzahl von Fans an. Und es lohnt sich auf…

Hydrogen

Manche Leute verdienen die Bezeichnung „Workaholic“ wirklich. Manchmal fragt man sich, ob diese Menschen nicht noch mehr im Leben haben außer ihrer Musik. Viele verzetteln sich dann aber gern, übertreiben es mit dem Kollaborationen, vergessen ihr ursprüngliches Projekt oder werfen ganz einfach Müll auf den Markt.

Nicht so Ivar Björnson. Eigentlich wird so ziemlich alles zu Gold, was der Enslaved -Gitarrist so anfässt, sei es Metal oder Urfolk.

Nun lässt er mit Bardspec schon wieder eine neue Band auf die Welt los. Im Gegensatz zu dem, was er sonst macht entzieht sich die Musik von Bardspec allerdings jeder Beziehung zu seinen anderen Werken. Während man Metal und (Ur-)Folk ja schon noch zusammenbringen kann, ist Ambient im Stile von Tangerine Dream nun wirklich nicht das, was man mit Metal assiziieren mag.

Allerdings nur weil es mit dem, was er sonst macht, mal gar nichts zu tun hat gleich annehmen, dass es nichts wird? Von wegen. Düstere, elektronische Atmosphäre die tatsächlich eher in Richtung Deutsch-Elektroniker der 80er tendiert, ein paar Injektionen Godflesh hier, ein bißchen ruhige Juno Reactor dort.

Wenn Metaller üblicherweise elektronisch-instrumental fremdgehen lässt sich gern John Carpenter in den Raum werfen – nicht so hier. Die Stücke haben ein Eigenleben, sind innovativ, durch und durch spannend – Ivar Björnson beweist auch bei elektronischer Musik feinstes Gespür für perfekte Arrangements und gute Melodien. Natürlich breiten sich diese Klangteppiche jenseits der 10 Minuten aus. Man läßt sich treiben, man fällt in Trance wie bei den besten Juno Reactor – Tracks, allerdings ganz ohne Beats. Diese Musik trägt einen durchs Dunkel ins Licht.

Wer Elektronik akzeptiert wird hier garantiert glücklich, versprochen. Warten wir darauf was als nächstes durch Ivars kreativen Kopf schießt. Wird er es ENDLICH schaffen, etwas zu veröffentlichen, was NICHT gut ist? Reggae vielleicht? Oder HipHop? Währenddessen genießen wir Bardspec.