Schlagwort: Post Black Metal

When The Day Yearns For Light

Blechende Saitenanschläge, dann rasende Gitarren, schweres Schlagwerk und dann bricht die Hölle los. Wutentbrannt prescht die Würzburger Post Black Metal-Formation A Secret Revealed nach kurzen Vorgeplänkel drauf los. Doch deren zweites Album „When The Day Yearns For Light“ (Lifeforce Records) ist mehr als höllischer Lärm. In Verbindung mit Post Metallischen Elementen und moderner Hardcore-Wut sorgt das Quintett für ein überschäumendes als auch stimmungsvolles Abenteuer.

Wutverzweifelter Schreigesang deutet an, wie sehr A Secret Revealed mit der Realität hadern. Das Crescendo aus Blast-beats und ungezügelten Riffs unterstreicht die Gefühle von Entrüstung und Zorn, die diese Passagen transportieren. Die schwermütigen langsameren Teilstücke addieren eine gesunde Portion Seelenleid hinzu. Bei Songlängen von vier bis sechs Minuten werden die erdrückenden Empfindungen im Zaum gehalten, verselbständigen sich nicht, ufern nicht aus.

Die Süddeutschen bleiben trotz aller negativen Emotionen auf dem Boden. Dies liegt am erdigen und authentischen Sound, der den acht Songs zwar eine enorme Druckwelle verleiht, die aber nicht ausreicht, um sich dahinter zu verstecken. Fast schon punkig wirken die Stücke aufgrund des leicht scheppernden Sounds. A Secret Revealed tun gut daran, nichts alles, was die Regler hergeben, ins Feld zu führen. So verbleibt das Gefühl, handgemachte Musik zu hören.

Der Spagat zwischen den in der Einleitung erwähnten Stilen gelingt A Secret Revealed souverän. Sie überdehnen ihn auch nicht, sondern bleiben in sicherer Entfernung zu Überproduktion, Übertreibungen und Überdruss. „When The Day Yearns For Light“ ist ein sympathisches Stück Weltschmerz.

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PROFOND BARATHRE – Schweizer Post Black Metaller kündigen eisige Zeiten an

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Am 26. Februar kommen frostige Zeiten auf uns zu, denn die Post Black Metaller Profond Barathre aus Neuchâtel werden ihr neues Album „Tinnitus“ auf Hummus Records veröffentlichen. Ihr fünftes Album wird fünf episch-stimmungsvolle Songs anthalten. Bis dahin dürfen wir den Winter in Vollen Zügen genießen. Schaltet das Licht aus und lauscht zwölf Minuten lang den…

L’HOMME ABSURDE – Video zum kommenden Album

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Am 17. Januar 2020 wird das dritte Album der russischen Post Black Metaller L’Homme Absurde „Belong“ erscheinen. Da die acht neuen Kompositionen in Eigenregie entstanden sind, wird die digitale Version des Albums über die Bandcamp-Seite der Band vertrieben. Hinsichtlich einer CD- oder Vinyl-Version gibt es noch keine Informationen. Wir halten euch auf dem Laufenden, denn…

Doline Su Ostale Iza Nas

Immer mehr Black-Metal-Bands widmen sich ausschließlich der musikalischen Seite dieses Genres, kommen dabei ohne Schminke und die ganzen kindischen Klischees aus. Der einzige gemeinsame Nenner ist das Kreieren extremer, atmosphärischer Musik. Diesem Ziel haben sich Bednja aus Kroatien mit Leib und Seele verschrieben. Genau das erreichen sie mit ihrer Debüt-Schwarzrille „Doline Su Ostale Iza Nas“ (Transcending Obscurity Records).

Aus einem akustischen Gewitter formieren sich schneidende Gitarrenriffs und ein rasend schneller Blastbeat. Was sich zuerst in einem typischen Black-Metal-Gewand darstellt, wird immer wieder durch Passagen modernen Hardcores durchbrochen. Vor allem die auf Kroatisch wütend gebrüllten und gekreischten Vocals aus zwei Kehlen geben den sechs Songs die notwendige Hardcore-Credibility, um Bednja nicht als reine Black-Metal-Band im Regen stehen zu lassen.

Dank des antagonistischen verbal Schlagabtauschs manifestiert sich der Eindruck von verlorenen, gefolterten Seelen, die keine Ruhe finden können. Dem stehen ruhige, atmosphärische post-metallischen Segmente entgegen, die bei aller emotionsloser Aggressivität und allen aufgefahrenen Extremen für die erforderliche Abwechslung sorgen. Leider passen sich diese Teilstücke nicht nahtlos in die Songs ein, sondern sind eher Pausen, weil das Trio Infernale die Übergänge recht abrupt gestaltet. Daher erscheinen diese atmosphärischen Einschübe mehr als eigenständige Zwischenspiele als in die jeweiligen Lieder integriert. Insgesamt strahlt „Doline Su Ostale Iza Nas“ eine klinisch kalte, unangenehm psychotische Stimmung aus, die einen in den verschneiten und ausweglosen Labyrinth-Garten aus Kubricks „Shining“ versetzt.

Die extremen musikalischen Impressionen Bednjas erfahren im Drumherum mit dunklem, verwesendem Artwork und stylisch-bedrohlichen Band-Image – mit verwittertem Logo, schwarzen, unbedruckten T-Shirts und schwarz-weißen Bandfotos – eine logische Weiterführung. Insofern hat das Blackened-Trio aus Varazdin ein stimmiges Debütalbum abgeliefert.

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