Schlagwort: Gospel

HODJA – Tourdaten und neues Album

Tiefschwarze amerikanische Musik mit europäischem Esprit. Garage-Blues-Vodoo trifft auf Punkrock, Gospel, Soul und sogar Hiphop. Das sind Hodja. Hodja sind insbesondere live immer wieder eine tolle Erfahrung, nicht zuletzt dank ihres charismatischen Frontmannes Gamiel Stone. Nach dem Re-Release des Debütalbums arbeitet das Trio derzeit am neuen Album. Am 25. Oktober soll „We Are The Here…

Jesus Christ The Exorcist

Nach Konzeptalben über die Bibel („Sola Scriptura“), die Stiftshütte („Question Mark“) und seine persönliche Hinwendung zum christlichen Glauben („Testimony“) war unvermeidbar, dass Prog-Meister Neal Morse ein Album über Jesus Christus höchstselbst schreiben würde. Was viele wohl weder wussten noch ahnten: Bereits 2008 wurde die Idee geboren, eine Rock-Oper bzw. ein Musical über Jesus zu schreiben. Nach der erfolgreichen Weltpremiere am Morsefest 2018 ergab sich eine Zusammenarbeit mit dem italienischen Label Frontiers Records, nun steht das Produkt in Form eines rund zweistündigen Doppelalbums (was sonst?) bereit.

Morse erzählt chronologisch wichtige Abschnitte aus Jesus Leben, ohne dabei auf Vollständigkeit zu setzen(dafür wären wahrscheinlich auch zwei Stunden viel zu kurz). So werden unter anderem Jesus Taufe, seine Versuchung in der Wüste, das titelstiftende Austreiben der Dämonen und natürlich Verrat, Verurteilung, Kreuzigung und Auferstehung musikalisch thematisiert. Morse hat nur kleine Gesangsrollen, spielt neben Bill Hubauer aber Keyboard und Rhythmusgitarre. Sein sonstiger Gitarrist Eric Gilette nahm am Schlagzeug Platz, Randy George bediente den Tieftöner, der alte Wegbegleiter Paul Bielatowicz die Lead-Gitarre. Ted Leonard (Spock’s Beard, Enchant) singt die Titelrolle von Jesus, Nick D’Virgilio (Big Big Train, Spock’s Beard) Judas Iskariot, die Nachwuchs-Singer-Songwriterin Talon David Maria Magdalena und Matt Smith von Theocracy Johannes den Täufer. Insgesamt umfasst die Rock-Oper zwölf Singrollen, und das gesamte 25-Titel-Monstrum von einem Album hat es natürlich in sich mit vielem von dem, was man an Morse Musik kennt und liebt.

Beispielsweise die Bombast-Keyboard-Intros, mit dem das Album des bekennenden ELP-Fans Morse beginnt. Ungewohnt ist vor allem dem Kenner von Morse Werk die Aufteilung der Gesangsrollen, in der die Stimme des Chefs deutlich weniger Gewicht hat. Das muss natürlich bei einer Rock-Oper so sein, wie Ayreon vielfach eindrucksvoll untermauert hat. Morse dagegen betritt hier Neuland und dabei kommen vor allem die immer wieder auftauchenden Chor-Einlagen zumindest ab und an doch etwas schwachbrüstig daher. In guten Momenten (‚Jesus Baptism‘) klingt das dann nach einem modernen Gospel-Chor. Und das wiederum ist als Kompliment gemeint, wenn man es denn mag.

‚Jesus Temptation‘, das mit über zehn Minuten längste Stück des Doppelalbum hat natürlich alleine Kraft seines Inhalts Dynamik und Dramatik, die Morse aber wie eine eigene kleine Rock-Opera wunderbar ausdefiniert hat. ‚There’s a Highway‘ kommt ziemlich nah an das heran, was Morse zuletzt mit seiner Band an eingängigen, geradlinig-launigen Rock-Nummern gebracht hat. ‚The Woman of Seven Devils‘ von der besessenen Maria Magdalena, mit Hinblick auf den Albumtitel der Kern des Albums, ist eine getragene Blues-Nummer mit einer starken Leistung der Solistin Talon David, die in der Folge-Nummer ‚Free At Last‘ ebenfalls sehr gut den benötigten Ton trifft. ‚Love Has Called My Name‘ ist eine gefühlvolle Jesus-Ballade, die vermutlich Morse Worship-Songs recht nahe kommen dürfte.

Darüber hinaus gibt es Power-Rock-Songs wie ‚Get Behind Me Satan‘, tolle Melodien in ‚Jerusalem‘ und ‚Gather the People‘ und Bluesrock-Flirts bei ‚Temptation‘. Was den Inhalt und den recht ungewöhnlichen Titel betrifft, muss gesagt werden, dass selbst für kritische Hörer doch Themen wie (Judas) Verrat („The Last Supper“) oder menschliche Schwäche („Heart full of Holes“) generelle Lebensthemen sind, die jeden ansprechen dürften.

Viel Kritik gibt es für „Jesus Christ The Exoricst“ nicht anzubringen. Lediglich der Fakt, dass Morse selbst sich beim Gesang quantitativ sehr zurückhält und das Ganze wohl auch als Live-Event noch eher funktionieren wird, machen kleine Minuspunkte aus. Doch selbst hier gibt es Hoffnung: Morse zeigte sich im Interview mit Whiskey-Soda nicht abgeneigt, das Musical auch live auf europäische Bühnen zu bringen. Vorausgesetzt, der Erfolg bzw. die Nachfrage würden dies ermöglichen.

HODJA – Re-Release des Debütalbums, neues Video, Tourdaten

Tiefschwarze amerikanische Musik mit europäischem Esprit. Garage-Blues-Vodoo trifft auf Punkrock, Gospel, Soul und sogar Hiphop. Das sind Hodja. Hodja sind insbesondere live immer wieder eine tolle Erfahrung, nicht zuletzt dank ihres charismatischen Frontmannes Gamiel Stone. Im letzten Sommer veröffentlichten sie ihr drittes Album „The Flood“. Ein vielseitiges, kunterbuntes Album, das zurecht in den Medien gefeiert…

Are You Open?

Are You Open? Wer offen ist für Soul, Americana, Gospel und Jazz-Einflüsse, ja sogar Funk und Reggae, dem dürfte der Name des amerikanischen Singer/Songwriters Seth Walker möglicherweise schon etwas sagen. Wer offen ist, zeigt sich aber auch angreifbarer und verletzlicher. Verletzlich, intim, fast schon zurückhaltend. So wirkt das neue Album des Amerikaners. Anfang 2018 war der kreative Ausnahmekünstler zuletzt bei uns auf Tour. Nach neun Studio- und einem Live-Album und über zwanzig Jahren Bühnenerfahrung legt der Musiker jetzt mit seinem neuen Longplayer nach, den er wieder komplett im Alleingang eingespielt hat.

Walker hat erklärt, er haben auf vergangenen Alben immer wieder versucht, sich selbst und anderen etwas zu beweisen. Doch jetzt möchte er niemandem mehr einen Beweis antreten. Es gehe ihm nur um die Ehrlichkeit, und das glaubt man ihm sofort. Das Album hat Jano Rix in New Orleans und Nashville produziert, nachdem es überwiegend in Walkers eigenem Heimstudio entstanden ist. Der Musiker hat einige Zeit auf Kuba verbracht, was man „Are You Open?“ oft anhört. Soul und Roots treffen in Songs wie dem karibisch angehauchten ‚All I Need To Know‘ oder ‚Hard Road‘ auf Reggae- und Afro-Einflüsse, das Songwriting erscheint auf den ersten Blick simple und auf einem oder zwei Akkorden aufbauend, aber Walker schichtet die einfachen Elemente gekonnt übereinander, überzeugt mit einfühlsamen Spiel auf der elektrischen und akustischen Gitarre, hält seine Arrangements bewusst minimalistisch und erschafft damit doch kleine musikalische Gesamtkunstwerke. Soul, Jazz, Blues, Funk, Folk, deutlich erkennbare Gospel-Wurzeln verschmelzen hier zu einem stimmigen Ergebnis.

Im Gegensatz zu früheren Alben hält sich der Musiker hier mit seinen Blues-Wurzeln zurück, aber verleugnet sie natürlich auch nicht ganz. Über allem schwebt ein soultriefender Groove, er streift auch den Funk, so zum Beispiel im launigen Opener ‚Giving It All Away‘.  Ganz intim wird es am Ende mit ‚Magnolia‘, einer Ballade, die nur fast von der akustischen Gitarre begleitet wird. Seth Walker war und ist offen für viele Einflüsse, und er versteht es, sie alle zu kombinieren, ohne dass ein heilloses Durcheinander entstehen würde. Wer also offen genug für viele Genres ist, findet hier ein wunderbares, relaxtes Album zum Zurücklehnen und Genießen.

SETH WALKER meldet sich zurück

Anfang 2018 war der amerikanische Ausnahmekünstler Seth Walker zuletzt bei uns auf Tour. Walker wandelt mit seiner Musik gekonnt zwischen den Genres und vermischt R & B, Americana, Pop, Gospel, etwas Jazz, Funk und Folk zu einem spannenden Gesamtmix. Nach neun Studio- und einem Live-Album und über zwanzig Jahren Bühnenerfahrung legt der Musiker jetzt nach…