Schlagwort: Crust

DISAFFECT/SANCTUS IUDA – Fuck All Borders

Die 90er waren das Jahrzehnt des Crust Punks, der politischen Punk Bands, vor allem aus Britiannien kommend: Doom, Extreme Noise Terror, Sedition/Scatha, Health Hazard, Oi Polloi, Suffer, Cress, Extinction of Mankind und eben die Schotten von Disaffect. Ein Album, ein offizielles Live-Bootleg und drei Singles umfasste ihr Diskografie. Seit ein paar Jahren ist der Fünfer…

FLOWER – Die heile Welt des Crust Punks ist ein Alptraum

In der Welt des Crust Punks herrscht Krieg, Korruption, Ausbeutung, Seximus und Rassismus immer und überall. Also, im Westen nichts Neues. Doch! Die New Yorker Crust-Kapelle Flower fegt wie ein frischer Wind durch die Straßenschluchten des Big Apples. Ihr Debütalbum „Hardly A Dream“ (Profane Existence) erinnert so wunderbar an die einstigen (1985–1992) Punk-Helden der Stadt,…

OBSCENE EXTREME – Das Spinner-freundliche Festival in der Nachbarschaft

Jeder kennt das Wacken:Open:Air, das Hellfest oder das Dynamo. Aber wer kennt das Obsecene Extreme Festival im tschechichen Trutnov (im Norden Tschechiens, nahe der Grenze zu Polen)? Natürlich jeder, der auf Extreme Metal, Death Metal, Grindcore, Powerviolence, Crust, Hardcore Punk oder noch Schlimmeres steht. Lauschig mitten im Wald wird ganz entspannt den Extremen der Musik…

GROUND – Was Menschen eben so tun „Habitual Self-Abuse“ im Stream

Ground bezeichnen sich selbst als False Grind-Band. Es ist tatsächlich schwer, die Krawallmacher aus New Jersey in eine Schublade zu zwängen. Grindcore, Hardcore und/oder Crust – auf jeden Fall ist ihr aktuelles Abum „Habitual Self-Abuse“ (Hibernation Release), das sich dieser Tage anschickt, ein Lanze über unsere Bequemlichkeit zu brechen, ein Tritt in den Arsch. Alles,…

Viscera

Die zweite Episode des Nachfolgeprojektes von Greg Mackintoshs Death Crust-Walze Vallenfyre heißt „Viscera“ (Season of Mist), was soviel bedeutet wie Eingeweide, also das Innerste des Menschen. Dass Strigoi wieder eine Band ist, die das intensive Innenleben des Paradise Lost-Gründungsgitarristen widerspiegelt, ist kein Geheimnis. Doch die Zerfahrenheit von „Viscera“ ist verblüffend. Die zehn Songs sind für…

VVORSE – Finnische Crust-Punks fragen, wer die Macht hat

Wer hat die Macht? Die Politik, die Industrie, die Straße oder das Volk? Dieser Fragestellung gehen die finnischen Neo-Crusties VVorse mit ihrer neuen Single ,Kenen valta?‘ nach. Der Songs wird auf dem zweiten Longplayer des Quartett aus Jyväskylä „Kurjien Elegia“, der 28. Januar dank Off Records wie ein Donnerhall einschalgen wird. Der vier Minuten lange,…

Hammer The Bastards

Die Welt ist unglaublich kompliziert geworden mit all den möglichen Wahrheiten. Und wir alle tragen selber dazu bei, sie noch verwirrender zu machen. Da kommt eine Combo wie die Manchesteranian Wolfbastard vom Planeten Andromeda wie gerufen mit ihrem simplen, aber deftigen mit D-Beat versifften Black Metal. Bloß keine Antworten anbieten, auf keinen Fall Fragen stellen,…

Satan’s Loss of Son

Satan hat seinen Sohn verloren! Heißt das, dass dieser weg gelaufen, ausgerissen ist oder sich im Labyrinth der Hölle verlaufen hat? Solch philosophische Fragestellungen erörtern Sólstafirs Aðalbjörn Tryggvason und sein Bruder im Verbrechen Birgir Jónsson in ihren Crustpunk-Projekt Bastardur. Schon viele nordländische Kader haben beweisen, dass Crust als Hobby sehr viel Spaß machen kann. Dem steht das isländische Duo mit ihrem Debütalbum „Satan’s Loss of Son“ (Season of Mist) in nichts nach.

Mit einer Menge Wucht und Wut im Bauch ballern Bastardur ohne Umschweife gekonnt los. Polternder D-Beat, niederwalzende Double-bass-Attacken, kratzende Gitarren, heisere und growlige Vocals wechseln sich ab, kurze Solos in Gendenken an Motörhead und dazu ein guter Schuss Death Metal – das klingt nach klassischen Crustpunk. Jawoll! So wie er einem Freude bereitet. Und ohne den gerade bei vielen Bands des Genres angesagten atmospährischen Post Metal-Kram auskommend. Pure icelandig crust!

Mit der Highspeed-Nummer ,Neonlight Blitzkrieg‘ ist mit der Unterstützung von Marc Grewe sogar ein mörderischer Smash-Hit entstanden. Im Übrigen haben sich viele Freunde und Bekannte der beiden Hauptprotagonisten auf „Satan’s Loss of Son“ verewigt. Den Spaß beim Zocken ist den acht Songs anzuhören. Selbst die monotonen Instrumentalpassagen haben Charme. Uptempo und massiver Midtempo-Beat wechseln schablonenhaftig ab, was den Punch Bastardurs aber nicht mindert. Fast alle Songs sind jenseits der Drei-Minuten-Grenze angesiedelt, was Platz für ein paar nette Spielereien lässt.

Nachdem das Ding zwischen den Ohren von Bastardur mal wieder gehörig durchgerüttelt und von all dem Müll, der da sonst so herum hallt, frei geblasen ist, kann man sich wieder voll der Pandemie widmen. Masken tragen, andere Menschen belehren und beschimpfen, der Pest anheim fallen und einen elenden Tod sterben. Vielleicht finden wir ja unterwegs den verlorenen Sohn. Oder sind wir das am Ende selber?

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