Betrachtet man aus heutiger Perspektive die Evolution des Desert-/Stoner Rock als eine Art Stammbaum, dann findet sich unweigerlich der große Name Kyuss an dessen Basis. Als erster großer Stein dieser westamerikanischen Staublawine haben diese damit etwas losgetreten, das zunächst überhaupt erst die Definition eines ganzes Genres ausmachte und damit eine unglaublich breit gefächerte Einflussnahme ausübt. All die Bands aufzuzählen, die im weitesten Sinne Kyuss entstammen, sei es auf Grund des Mitwirkens eines der ehemaligen Mitglieder oder einfach der Inspiration wegen, würde den Rahmen sprengen. Noch heute sind die Stoner-Rocker der ersten Stunde aktiv. Um einige Beispiele zu nennen: Josh Homme füllt mit Queens of the Stone Age jedes Stadion der Welt, Brant Björk spielte bei Fu Manchu, hat bereits sieben Soloalben veröffentlicht und ist darüber hinaus als Produzent tätig, Nick Oliveri hat nach seinem Rauswurf bei QOTSA so ziemlich alles durchgemacht und erscheint heute öffentlich ebenfalls als Solointerpret, sowie mit seinen Bands Mondo Generator und The Dwarves und dann ist da noch John Garcia, die Stimme der Wüste, der nach seinen Projekten mit Slo Burn, Unida, Hermano und zuletzt Vista Chino nun ebenfalls sein erstes Soloalbum veröffentlicht hat. Letzteren treffen wir im Vorfeld seines Konzerts im Rostocker M.A.U. Club zu einem Plausch in seinem Tourbus.