Um den Pandemie bedingten Lagerkoller zu entgehen, lassen viele Musiker ihren kreativen Ideen freien Lauf und bilden überraschende Allianzen. So auch in Fall Absent In Body. Hier haben Scott Kelly (Neurosis), Mathieu Vandekerckhove (Syndrome/Amenra), Colin H Van Eeckhout (Amenra/CHVE) und Iggor Cavalera (Ex-Sepultura/Cavalera Conspiracy) ihre Köpfe zusammengesteckt. Wer richtig rechnen kann, dem ist klar, dass…
Der nächste Super-Sommer wirft seine Schatten voraus. Leichte Sneaker, Shorts, lockere Shirts und die Sonnenbrille sind bereit gelegt. Doch genießen können wir das Spektakel nur im Schatten oder mit einer Menge Chemie auf der Haut, um nicht zu verbrennen. Ist es das was wir wollen? Es ist an der Zeit, innezuhalten und ein mal darüber nachzudenken. Die meditative Untermalung dazu steuern Big | Brave aus Montreal dazu.
Ihr viertes Album „A Gaze Among Them“ liefert bodenständigen Bombast und ungefilterte Wehmut. Fünf Songs in knapp vierzig Minuten präsentieren fuzzige Gitarren, Feedback, Drone und knackiges Drumming mit dem Hall und dem Charme einer riesigen Industriehalle. Im Gegensatz zu diesem Lärm steht der hohe, entrückte Gesang von Robin Wattie. Sie versucht verzweifelt gegen den Lärmpegel anzukämpfen und wirkt daher teilweise schon fast hysterisch.
Auf jeden Fall schaffen Big | Brave durch diese Gegensätze eine Atmosphäre zwischen Hoffnungslosigkeit und Trance. Endlose erscheinende Wiederholung derselben Themen verstärken dieses zerbrechliche und hypnotische Spannungsfeld. Neben dem doomigen Grundton und noisigen Passagen weiß das Trio auch zu grooven, sodass die teilweise zehn Minuten langen Songs abwechslungsreich und interessant bleiben. Mit Effekten deformieren sie hin und wieder die Songs, entstellen diese aber nicht. Der ungekünstelte und leicht geistesabwesende Gesamteindruck bleibt einheitlich über die Spieldauer erhalten.
„A Gaze Among Them“ ist wieder mal ein Werk, mit man sich beschäftigen muss und das nicht immer funktioniert. Partytauglichkeit ist ihm vollkommen abzusprechen. Als Hintergrundmusik für einem netten Sit-in ist die Musik zu schwerfällig und bedrückend. Sie ist zum Treibenlassen und in sich gehen eher geeignet. Aber auch live können Big | Brave, wenn man sich die mächtig vibrierenden Schallwellen, die sie aussenden, vorstellt, eine physisches Erlebnis sein.
Wenn der Winter aus der Hansestadt gekrochen ist und sich die ersten Frühlingsboten zeigen, macht sich die erste Wehmut nach der dunklen Jahreszeit bemerkbar. Dann ist das Droneburg Festival nicht mehr weit. Die neunte Auflage des Düster-Festivals findet am 27. April wieder im Dreigestirn von Astrastube, Bar 227 und Fundbureau in Hamburg statt. Sämtliche Bands…