Noch nie fiel es mir so schwer, über ein Festival zu berichten, und dass obwohl ich 20 Jahre Festivalerfahrung vorzeigen kann. Aber das Rockavaria in München hatte nicht das typische Festivalfeeling aufkommen lassen, dazu fehlte das eigentlich für ein Drei-Tages-Festival übliche Campen neben dem Festivalgelände. Kein Büchsenschießen (Wer wissen will, was das ist, sucht bitte in den einschlägigen Suchmaschinen im Netz nach dem Begriff), kein Grillen, keine privaten Aftershowparties, eben all das nicht, was üblich ist, wenn man auf einem Rock-Festival campt. Nach dem letzten Act hieß es in München: ab nach Hause, ins Hotel oder wo auch immer man übernachten konnte und vor allem durfte. Denn im Olympiapark war das Zelten und Schlafen strengstens verboten und die Polizei zog abends ihre Kontrollen konsequent durch. Das nannte man dann „urbanes“ Festival.