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Until Dawn

Satte acht Jahre nach Bandgründung im Jahre 2010 hat es gedauert, aber jetzt starten Elvellon vom Niederrhein so richtig durch. Nach einem erfolgreichen Auftritt auf dem Szene-Festival M’era Luna in Hildesheim und einer starken EP legt das Symphonic-Metal-Quintett um Frontfrau Nele Messerschmidt mit „Until Dawn“ sein Longplayer-Debüt vor. Musikalisch wurde die Band klar von ihren Vorbildern Epica und ganz besonders den Nightwish zu früheren Zeiten inspiriert, damit dürfte die Scheibe schon mal allen gefallen, die Alben wie Wishmaster mochten.

Dabei liefern Elvellon jedoch keine fade Kopie ab, sondern entwickeln den Stil ihrer Vorbilder geschickt weiter – hier merkt man, dass keine Neulinge an den Instrumenten stehen. Das Quintett liefert breite, epische Songs, die aber immer griffig bleiben und auch nicht in zu viel Kitsch abdriften. Natürlich gibt es genrebedingt viele orchestrale Parts mit dem typischen opernhaften Gesang, aber es wird dennoch viel Wert auf stimmige Gitarrenriffs und ein solides Bass- und Schlagzeugfundament gelegt. Die Songwriting-Qualitäten stimmen ebenfalls, und damit dürfte das über eine Crowdfunding-Kampagne finanzierte „Until Dawn“ viele Fans finden.

Die Songs „Spellbound“ und „Oraculum“ fanden sich auch schon auf der damaligen EP und liefern einen tollen Vorgeschmack auf die folgenden neuen Songs, bei denen man sich – und das ist ja nichts Schlechtes – immer wieder wohlig an gute alte Tarja / Nightwish Zeiten erinnert fühlt. Sehr gut gefällt auch der „Longtrack Fallen Into A Dream“, der immer abwechslungsreich bleibt und geschickt die üblichen Zutaten wie Orchester, groovige Gitarrenparts und atmosphärische Chöre zu einem leckeren Cocktail verschmilzt. Auch hier fällt die tolle Stimme der Sängerin positiv auf. Orientalische Klänge entführen in den fernen Osten und nehmen uns mit auf eine spannende Reise bis zum Morgengrauen, die auch am nächsten Tag noch im Ohr bleibt und Laune macht. Das lange Warten auf diesen Output hat sich damit mehr als gelohnt.

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