Best Of The Bootlegs 2017

Wer bluesigen Gitarrensound à la Peter Frampton oder im Joe Satriani-Stil mag, hat sicher auch schon etwas von Davy Knowles gehört, dem jungen britischen Gitarristen und Sänger, der mit seinen letzten Alben durch treibenden und enthusiastisch vorgetragenen Rock auf sich aufmerksam gemacht hat. Knowles und sein Gitarrenspiel erinnern oft an alte Rory Gallagher Nummern, und Satriani selbst hat Knowles als seinen liebsten „modern Bluesman“ bezeichnet.

Alle, die es im Lauf des Jahres 2017 nicht auf eine der zahlreichen Liveshows geschafft haben, können sich jetzt ein wenig stimmiges Live-Feeling mit Davy Knowles nach Hause holen, denn der Musiker hat auf verschiedenen seiner Konzerte die Bandmaschine mitlaufen lassen und legt auf „Best Of The Bootlegs 2017“ ein 75-Minuten-Livealbum vor, das mit ausgewähltem Material diese Gigs durchaus eindrucksvoll dokumentiert. Der Brite spielt, teils über zehn Minuten ausufernd, eigene Songs und covert ein wenig seine Vorbilder, so zum Beispiel mit dem “Outside Woman Blues” eine alte Clapton Nummer. Er wird von seiner Begleitband tatkräftig unterstützt, schafft es aber auch, zwischendurch mit ruhigen Passagen alleine an der Akustikgitarre Akzente zu setzen. Die Musik ist mitreissend und zeigt, dass Knowles ein Spitzenmusiker ist, wenn es um Old-School-Bluesrock geht.

Die Tonqualität ist für eine Live-Scheibe nicht schlecht, erinnert aber teilweise doch etwas an titelgebende Bootlegs, da fehlt einfach der Druck. Es bleibt offen, ob das so beabsichtigt war oder hier einfach nicht mehr Geld oder Zeit in eine aufwändigere Produktion geflossen ist. Das ist ein wenig schade, sollte aber keinen Bluesrockfan davon abhalten, sich diese Konzerthighlights einmal anzuhören. Gelegenheit dazu gibt’s übrigens derzeit nur via Import, zum Beispiel beim bekannten Spezialversand Just For Kicks Music. Leider stimmt die Titelnummerierung ab dem sechsten Track auf dem Backcover der CD nicht mehr ganz mit den tatsächlichen Stücken des Albums überein. Sei’s drum, von diesen technischen Mankos abgesehen liefert der Gitarrist und Sänger hier ein Live-Album ab, das vor Energie strotzt und damit zu gefallen weiß.

Wir wünschen uns mehr von Davy Knowles, gerne auch live. Er ist eben auch einer unserer liebsten „modern Bluesmen“.

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