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American Fall

Anti-Flag sind zurück! Man war ja schon ein klein wenig verwundert, dass es bei der Steilvorlage, welche gerade die Geschehnisse jenseits des großen Teiches liefern, doch bis November dauerte, bis sich Anti-Flag in musikalischer Form äußern.

Doch auch wenn man eigentlich das genaue Gegenteil erwartet hätte, ist der Opener ‚American Attraction‘ nicht mit dem nötigen Punch ausgestattet, sondern plätschert gemächlich in der Alternative-Ecke vor sich hin. Da hat sich wohl der neue Produzent Benji Madden (Good Charlotte) etwas zu sehr eingebracht und einmal sämtliche Regler am Effektgerät gedrückt. Aber ‚American Fall‘ bleibt nicht so. Mit ‚When The Wall Falls‘ lässt das Quartett aus Pittsburgh schöne The Clash-Reminiszenzen hochleben und spendiert dem Song eine gehörige Portion Ska-Klänge. Und in dem großartigen Eineinhalb-Minuten Brett ‚Liar‘ schreien Anti-Flag ihre Wut heraus. Das letzte Drittel der Platte zündet dann mit ‚I Came. I Saw. I Believed‘ nochmal so richtig. Der Song hat einen schönen Drive, der geradezu nach einem Moshpit schreit.

Doch auch wenn die Platte insgesamt für Anti-Flag-Verhältnisse einen etwas überproduzierten Eindruck hinterlässt, durch zuviel Effekte, Hall und Singalongs, ist sie in Sachen Kampfeslust in den Texten vor allem im Vergleich zum Vorgänger ‚American Spring‘ unheimlich gewachsen. Das fällt in der aktuellen Situation scheinbar einfach leichter, wenn die Hiobsbotschaften des Präsidenten auf Twitter nachzulesen sind. Und vermutlich ist so auch die Chance größer, mehr Hörer zu erreichen. Klug gedacht, Anti-Flag.

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