|

Transmission. Alpha. Delta

Eigentlich gehören sie mittlerweile zur alten und noch immer wichtigen Riege von amerikanischen Skatepunk-Bands. Nur in Deutschland werden sie wohl nie aus dem Schatten von Bad Religion, Pennywise oder NOFX heraus treten. Dabei bringen Strung Out schon immer alles mit, damit Fans der genannten Bands die Amerikaner genauso feiern, die die anderen. Vielleicht ist es der Hang zu messerscharfen Metal-Riffs und peitschenden Hardcore-Beats, die dem ein oder anderen Melody-Punk-Liebhaber bitter aufstößt. Spielen Strung Out hingegen auf Hardcore-Konzerten, sind die Songs vielen wiederum zu glatt, zu melodiös. Nicht Fisch und nicht Fleisch, dabei kombiniert die Band diese verschiedenen Genre seit Jahren zu einem eigenen Stil, der beim nach vorne Preschen nie vergisst auch dem Publikum zu ermöglichen, die Refrains mit zu schreien.

‚Transmission.Alpha.Delta‘ ist ein typisches Album der Band. Es sind schnelle Songs in denen Sänger Jason Cruz immer wieder mit wunderschönen Gesangslinien aufwartet. Seine Stimme ist der amerikanische Punkrock, während die Gitarren auch in einen Song von Metallica passen könnten. Dieser Stilmix ist vergleichbar mit A Wilhelm Scream, die den Cut zwischen den Genres jedoch mehr zuspitzen. Strung Out verpacken diese Stilmittel und basteln daraus eingängige Punkrock-Hymnen, statt abrupt die einzelnen Parts aneinanderzureihen. Leider machen sie das in jedem Song so und machen das auch manchmal zu perfekt. So drohen sich die einzelnen Songs in der homogenen Masse des Albums zu verlieren. Im schlimmsten Fall führt das zur Belanglosigkeit einzelner Lieder oder Bemerkungen wie: ‚Ein gutes Album, dass man so nebenbei durchhören kann‘. Ein Song, der das verhindert, weil er heraus sticht ist ‚The Animal And The Machine‘. Die brachiale Power von Drums und Gitarre erinnert an die Energie von Good Riddance, der Rest des Albums eher wie ein Abklatsch der späten Ignite, was nicht unbedingt negativ ist, aber eben auch nicht wirklich neu oder aufregend.

Fakt ist: Strung Out haben hier ein starkes Album auf den Markt geworfen. Leider wird sie ‚Transmission.Alpha.Delta‘ wohl auch nicht aus dem Fisch-Fleisch-Dilemma herausholen. Dafür klingen sie zu sehr wie vor 7, vor 4 und wie vergangenes Jahr. Eigener Stil heißt halt nicht immer, dass dieser über Jahre gleich bleiben muss. Entwicklung Fehlanzeige.

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar