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The Negatives

Cruel Hand sind wieder da. Die New Yorker eroberten in den vergangenen Jahren so manchen Club in Deutschland mit fiesem und schwerem Oldschool-Hardcore. Meist als Vorband für größere Namen überraschten die New Yorker mit ihrer Energie und machten sich schnell einen namen. Nun steht „The Negatives“ in den Läden. Das mittlerweile vierte Studioalbum überrascht jedoch mit punkigen Klängen. Keine Angst, Cruel hand werden nun nicht zu Pop-Punkern à la Simple Plan. Härte und schwerer Gitarrensound sind noch immer die Markenzeichen der Band. Allerdings versucht sich Shouter Chris Linkovich immer wieder als Sänger, was ihm durchaus gelingt. Er bringt Melodie in die Hardcore-Songs. Dabei bleiben Cruel Hand oldschoolig und versuchen nicht, durch ausschweifende Clearvocal-Parts ihr Image zu ändern. Die Gesangsparts bleiben rau und lassen einen das ein oder andere Mal sogar an einen James Hetfield denken. Auch die Gitarrensoli tun den ansonsten fiesen und brutalen Songs gut. Sie schwächen die Songs nicht ab, sondern lassen Zeit zum durchatmen und bereichern das Album. Die Hardcorer beweisen auch bei der Struktur der einzelnen Songs Qualität. Nun ist nicht alles auf dem Album virtuos und unvorhersehbar, jedoch können Cruel Hand den Hörer doch ab und zu überraschen. Punk, Hardcore und eine Prise Thrash Metal machen „The Negatives“ abwechslungsreich. Am meisten überrascht wohl der Song ‚Unhinged – Unraveled‘, der die genannten Elemente des Albums wohl am deutlichsten verbindet. Metal-Refrain, Punk-Melodien in der Strophe und harte Bridges, die den Song durchweg funktionieren lassen.

Cruel Hand klingen auf „The Negatives“ neu, frisch und alles andere als langweilig. Sie experimentieren, ohne sich selbst neu zu erfinden und unglaubwürdig zu werden. Cruel Hand sind heutzutage eine der authentischsten Bands der New-York-Hardcoreszene. Weil sie anders klingen als Agnostic Front, Madball und Co, weil Cruel Hand es nicht nötig haben zwischen jedem Song fünfmal darauf hinzuweisen, dass sie aus New York kommen, weil sie sich was trauen und sich dadurch weiterentwickeln, statt sich auf alten Lorbeeren auszuruhen und musikalisch zu stagnieren. Vielleicht ist es Zeit für ein neues, zusätzliches Aushängeschild des New-York-Hardcore. Cruel Hand haben das Zeug zu diesem Aushängeschild.

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