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Sailor’s Grave

Wir haben den ultimativen Tipp für euch. Den Tipp. Nein: The Tip. In ihrer Heimat USA sind die vier Jungs um Frontmann Benny Carls schon eine recht große Nummer, hier vermutlich immer noch ein Geheimtipp. Aber das ändern wir jetzt mit dem neuen Album „Sailor’s Grave“, das im heimischen Nashville bereits 2016 – zwei Jahre nach Bandgründung und im Fahrwasser einer explosiven EP – das Licht der Schallplattenwelt entdeckte. Jetzt endlich gibt’s das Ding auch bei uns zu Kaufen, und dazu raten wir allen, die auf schmutzigen, bluesgetriebene Sleaze und jede Menge rotzigen Rock’n’Roll stehen.

Irgendwie kann man sich die fröhliche Coverzeichnung mit den vier Jungs auf piratiger Kapertour auch gut für eine Punkrock-Band vorstellen, und ein paar schnodderige Punk-Attitüde gibt es dann auch, aber insgesamt handelt es sich bei dieser Scheibe um ein waschechtes Rock’n’Roll Album mit dreckigen Sleazegitarren und unglaublich eingängigen Hooklines. Schon das scheppernde Intro ‚Struttin“ lässt hohe Erwartungen aufkommen, und diese werden von The Tip nicht nur erfüllt, sondern bei weitem übertroffen. Schnell ist man im nächsten Track mit der stimmigen Groovebox-Einleitung wirklich im ‚Rock’n’Roll Heaven‘, und wenn danach ‚We Ain’t Fakin‘ It‘ ins Mikro gerotzt wird, stimmt das absolut. Zwischen dem Sleaze und Rock finden sich immer wieder wunderbar groovende Blues-Elemente, wenn kernige Gitarren und eine perfekt abgestimmte Rhythmus-Sektion treffen. Das Songwriting ist fast durchgehend von hoher Qualität, nur die Nummer ‚Whiskey And Coke‘ fällt da etwas ab. Dafür gibt’s dann beim Titelsong am Ende wieder einen Ohrwurm gratis, der zusätzlich noch durch eine folkige Violine aufgepeppt wird und damit schön zum nautischen Coverbild passt.

The Tipp klingen ein wenig, als hätten sich die Rolling Stones mit den dänischen Newcomern Go Go Berlin zusammen getan, um gemeinsam die ganz alten Aerosmith und Guns N‘ Roses Songs zu spielen. Die Amerikaner besingen den Rock’n’Roll Heaven. Oh ja, im Himmel wähnen wir uns in der Tat bei so einem gelungenen Album. Am besten richtig laut aufdrehen und dann genießen!

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