Amon Amarth bedienen das Wikingerklischee auf die wohl sympathischste Art aller skandinavischen Bands. Mit Runen, Thorshämmern und Zottelbärten bewaffnet kommen die Jungs daher, und jeder der nicht bei drei auf den Bäumen ist, hat verloren und wird in die Schwert- und schildbewaffnete Front eingegliedert. Denn wenn man "With Oden On Our Side" hört, muß man dem Wikingermetal verfallen, da hilft nichts. Das Album ist eine dermaßen brettharte Vollbedienung der allerfeinsten Sorte, daß sich alle anderen Death Metaller inklusive Legenden wie Unleashed gar frustriert in die nächste Holzhütte zurückziehen müßten. Mit der fettesten Produktion der Bandgeschichte bewaffnet machen sich Amon Amarth daran, wie die Berserker alles zu demontieren, was sich ihnen in den Weg stellt. Solche gnadenloses Powerriffing gab es seit Manowar's glorreichen "Into Glory Ride" - Zeiten nicht mehr - und dann auch noch kombiniert mit der soundtechnischen Breitwandapokalypse von Bolt Thrower? Meine Güte, was haben die sympathischen Amon Amarth da bloß auf die Menschheit losgelassen, besser geht es nicht! "Hermods Ride To Hel" verfügt wohl über das begnadetste Riff der an Hits nicht gerade armen Bandhistorie, und diversen sogenannten Truemetallern dürfte es ganz anders werden, wenn sie dieses Liedgut mit ihren eigenen mickrigen Songwritingkünsten vergleichen. Ähnlich geht es bei wirklich jedem Song weiter. Egal ob "Runes To My Memory" oder "Gods Of War Arise" - nur Hits!... und jedes Stück ist ein blitzblank geschliffenes Riffjuwel der allerteuersten Sorte. Das übliche Gebollere im Hintergrund wurde so perfekt produziert, daß es klingt wie eine ganze Armada von Langschiffen und ihren blondmähnigen Besitzern, die sich aufmachen zu plündern, zu saufen und Schweine am Spieß zu grillen. Mit unglaublicher Freude am Spielen, den nötigen technischen Fähigkeiten und einem Gespür für brillante Melodien haben Amon Amarth ein Meisterwerk hingelegt, daß schon jetzt zurecht als das Metalalbum des Jahres gelten darf!