Seit zehn Jahren kämpft sich der Schwerttragende, allen Lateinkundigen als Ensiferum bekannt, nun schon über die Schlachtfelder des folkig angehauchten, melodischen Death Metal und hat sich mit den intensiven Schlachthymnen der beiden Alben "Ensiferum" und "Iron" auf Grund zuckersüßer Melodien und knackigen Passagen als auch einer einwandfreien Liveperformance zu einer der populärsten Bands des Sektors entwickelt. Nach der "Dragonheads"-EP erscheint nun auch die erste DVD zum zehnten Jubiläum des Fünfers, deren Mittelpunkt der Silvester-Gig 2005-2006 im Nosturi-Club in Helsinki darstellt. Leider tritt Fronter Petri Lindroos ohne seinen legendären Kuh-Cowboyhut auf, dafür zeigen sich Ensiferum absolut eingespielt vor einem enthusiastischem Publikum, welches in der intimen Enge des Clubs alles geben und auch der Band alles abverlangen. 21 Songs geben Ensiferum zum Besten, mit dabei das neue "Dragonhead", ein wunderbares finnisches Medley und "Tears", die von einer Gastsängerin dargeboten werden, die bekannten Intros der beiden erfolgreichen Alben und sowieso alle zahlreichen Hits der Band wie "Hero In A Dream", "Windrider", das famose "Treacherous Gods" sowie das brillante "Battle Song". Die Bild- und Tonqualität weiß absolut zu überzeugen, zahlreiche Kameraeinstellungen aus dem Publikum heraus geschossen und etliche Nahaufnahmen, bei denen man sogar die Hautunreinheiten der Musiker erkennen kann, vermitteln den Eindruck, selbst dabei gewesen zu sein. Wenn zum Abschluss dann der künstliche Schneefall auf der Bühne einsetzt, bleibt dem Zuschauer nur ein wehmütiges Seufzen übrig, weil er nicht selbst anwesend war. Dieser Teil der DVD bekommt die Höchstnote. Leider erhält "10th Anniversary Live" Abzüge in der B-Note, denn das Menü ist arg lieblos ohne jegliche Animation zusammengeschustert, ohne Musik unterlegt und wirkt so halbgar. Auch ist das Bonusmaterial extrem dürftig ausgefallen, zwar betreten die Kollegen von Finntroll die Bühne um ein Ständchen zum Besten zu geben, welches auch stimmig ist, aber ein wenig mehr hätte es doch schon sein dürfen. Immerhin zählen Petri und Co. nicht zu den Kindern von Traurigkeit und so hätte man sicherlich auf Unmengen von Backstage-Material zugreifen können, um ein wirklich rundum gelungenes Paket zum Zehnjährigen den Fans liefern zu können. Auch wird den männlichen Fans sicherlich die bildschöne Keyboarderin Meiju Enho zu kurz in Bild und Ton zu bewundern sein. Schade. Durch die Brillanz des Konzertes und dem Mangel an Bonusmaterial, was heute zu den Standards zählt, bleibt so ein etwas zwiespältiger Eindruck zur ersten DVD einer der aktuell besten Livebands des Sektors.