Es ist also "Pussy Time", das lehrt uns schon der Opener auf dem neuen, ähnlich eindeutig betitelten, Nashville Pussy-Album "Get Some!". Vergleichsweise harmlos betrachtet mit hingegen die Vorgänger "Let The Eat Pussy" oder "Say Something Nasty". Das "schmutzige" Quartett, nach wie vor bestehend aus zwei Männern und zwei Frauen (darunter das Ehepaar Cartwright/Suys), startet wieder mit ebenso schmutzigem Rock'n'Roll durch. Wo eben noch eine ruhige Kneipe stand, ist jetzt schon eine bierselige Schlägerei im Gange. Wo Frauen eben noch artig waren, stehen sie jetzt oben ohne da. So etwa lässt sich die Musik von Nashville Pussy beschreiben.
"Get Some" bietet folglich alles, was von dieser Band zu erwarten war. Und vielleicht noch mehr. Es haben sich Coverversionen von Tina Turners "Nutbush City Limits" und Ace Frehleys "Snowblind" eingeschlichen, das hier dreisterweise zusammen geschrieben wird und nicht mit dem gleichnamigen Sabbath-Song zu verwechseln ist. Naja, bis auf die Nummer des ehemaligen Kiss-Gitarrisen ist das alles ein herrliches Gesöff. Und es schmeckt von Song zu Song besser, etwa so wie ein Bier immer besser schmeckt, als das vorherige. Allerdings ist man nach dreizehn Liedern nicht (sehr) betrunken, dafür garantiert gut gelaunt. "Raunch And Roll" nennt das manch einer.
Bei den Songtiteln ist der Name Programm: "Hate And Whiskey" und "Good Night For A Heartattack", "Raisin Hell Again" oder "Meaner Than My Mama". Nashville Pussy klingen wie The Quireboys, die Faces und Motörhead in einer illegalen wie zeitlosen Mischung. Zwar gibt es originelleres, doch diese Scheibe macht rundum Spaß und verbreitet durchgehend Partylaune. Und Ex-Gunner Izzy Stradlin hat einen Gastauftritt bei diesem Raunch'n'Roll-Vergnügen. Da kann man nur sagen: Get some!
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