| |

Loyal To The Soil

Ein gehörnter Totenschädel von einer Schlange umschlungen, ein massiver Dolch und ringsherum düstere Wolken in der Qualität einer Illustration eines Studenten im zweiten Semester. Das ist schon mal ein klischeehafter Einstieg nach Maß. Was jetzt noch kommt, kann nur schlechter sein. So macht einem die vierköpfige Blackened-Hardcore-Gang Wolf King aus der Bay Area den Griff zu ihrer zweiten Veröffentlichung nicht gerade leicht. Aber: Es ist doch die Musik, die zählt und nicht der erste Eindruck. Und die rettet das schlechte Artwork, bietet Wiedergutmachung und den direkten Weg in die Hölle.

Wenn sich der Leibhaftige mit Metal-Saitenartisten, mächtig prügelnden Trommlern und einem vor Wut platzenden Schreihals auf widerwärtige Art und Weise paart, dann kommt ein Wolfskönig dabei heraus. „Loyal To The Soil“ ist nichts für seichte Geschmäcker, denn Wolf King entfachen ein höllisches Inferno aus Thrash Metal, Hardcore und Black Metal. Düster und voller Wut bieten sie ihre Ode an die Erde feil. Asche zu Asche, Staub zu Staub. Alles kehrt dahin zurück, woher kam und daran ändert auch Ansehen, Erfolg, Macht und Geld nichts. Kalt und fies sind die elf Songs, die eine ausweglose Endzeitstimmung verbreiten.

Bei aller Brutalität weisen die Stücke groovende Strukturen auf, die die rohe Gewalt in Bahnen lenkt, die nachzuvollziehen sind und die Kraft des Wolfskönig auf den Punkt, nämlich an die Kehle, bringt. Fletschende Zähne graben sich unnachgiebig ins Fleisch und hinterlassen klaffende Wunden. Par excellence vertonen Wolf King das Gefühl, aus dem Leben gerissen zu werden. Vor allem die schwer groovenden Passagen sind ein Hochgenuss und eine Herausforderung für jeden Nackenwirbel. Zwischendurch spielen die Herren auch mit dem Rauschen des Feedbacks, um dem Übergang zum nächsten Song ein Maximum an Spannung zu verleihen, bevor dieser losbricht.

Die Platzhirsche von Trap Them haben wieder mal Zuwachs zu ihrem Gefolge bekommen, das mit ihnen durch die dunkle Realität streunt und ihre räudigen Gedanken in die offenen Wunden unserer Zeit legen. Blackended Hardcore auf dem Weg zum Ende der Welt. Wer ist dabei?

Wolf King bei Bandcamp

Wolf King bei Facebook

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar