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Immersion

Das Schöne an Vorurteilen ist, wenn sie zerstreut werden können. Bestes Beispiel? Dark Symphonica. Klingt nach Italien oder Finnland. Australien klingt nicht nach symphonischen Metal. Aber beides zusammen ergibt das neue Album „Immersion“, auf dem die Brisbaner ihre Version von bombastischem, angeschwärzten Power Metal zelebrieren.

„Chains Of Misfortune“ beginnt mit klassischem Klavier, danach wird absolut skandinavisch nach vorn gerifft, das Synthieorchester malträtiert und Sängerin Sam Wolstenholme übernimmt angenehm tief die Kontrolle, ohne dass das Ganze zu überzogen oder aufgesetzt wirkt. „Farewell“ beginnt wie der Titel es erwarten lässt, sehr gefühlvoll und besinnlich, anschließend wird der Härtegrad angezogen und die Melancholie gegen gemäßte Bitterkeit getauscht. Hier erinnert der Gesang an die österreicherischen Darkwell, dazu gibt es einen Schuss Rhapsody und die Spleenigkeit von Svartby.

Mit „Envy“ und „Apophis“ folgen zwei schnellere, wendungsreiche Stücke, während „Estrella“ tief ins Bombast-Glas schaut. „Set Me Free“ lässt viel Spielraum, die instrumentalen Fähigkeiten der Musiker zu zeigen. Mit dem abschließenden „Goliath“ wird dann nochmals das gesamte Klangspektrum ausgereizt.

Nach sieben Songs in 58 Minuten bleibt die Erkenntnis, dass „Immersion“ keine Musik für jeden Tag, aber erfrischend anders und klischeefrei ist.

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