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Eleven Eleven

Was ist uns denn hier für ein überraschend wohlschmeckender Rock-Appetithappen in die heiligen Hallen der Redaktion geflattert? Das dritte Album des hierzulande kaum bekannten, britischen Alternative-Rock-Trios Dinosaur Pile-Up mit dem Titel „Eleven Eleven“. Cooler Bandname, der ganz nebenbei auf einem TV-Erlebnis des Frontmanns beruht. Jener hatte das Remake von King Kong gesehen, in welchem der Riesengorilla Dinosaurier platt macht. Voilà: Dinosaurier-Haufen. Also Berge, Stapel – keine Exkremente. Die drei Jungs Matt Bigland (Gitarre und Gesang), Mike Sheils (Schlagzeug) und Jim Cratchley (Bass) stammen aus Mittelengland – ihr Sound ist aber deutlich von bekannten US-Bands der Neunziger geprägt. Das Ergebnis klingt überraschend frisch, rotzig und ruft dem Hörer zahlreiche, schmeichelhafte Assoziationen in den Sinn. Recht grungige Töne, die Lo-Fi-Produktion und der Gesang erinnern immer wieder an Nirvana oder die Smashing Punpkins, melancholisch-aufgeweckte, mehrstimmige Chorusse an Weezer und die gnadenlose Power mitunter an die Foo Fighters. Die erdigen Riffs flirten mit Alternative-Metal-Bands wie beispielsweise den frühen Deftones. Das ist unbestrittener Neunziger-Sound, aber extraklasse ausgeführt. Aus der Zeit gefallen? Vielleicht ein wenig. Trotzdem ist „Eleven Eleven“ absolut launig und bei allen Referenzen eigenständig genug, um auch ausserhalb der Heimat einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

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