Child – ‚Wir machen, was für uns richtig klingt‘

Mathias Northway und seine beiden Kollegen Danny Smith und Michael Lowe haben dümpelnden und schweren Blues im Blut. Die drei Jungs stammen alle aus der Arbeiterklasse Melbournes und sind inzwischen nicht nur in „Down Under“ bekannt: Nach ihrem selbstbetitelten Debütalbum im Winter 2014 folgte schnell die internationale Begeisterung für die Australier.

Anfang Dezember haben Child ihr zweites Album Blueside veröffentlicht, eine äußerst gelungene Mischung aus Doom- und Swamp-Blues, ein schmutziges und rohes Album, das quasi „live“ in einem alten Speichergebäude aufgenommen wurde.

Whiskey-Soda hat die Gelegenheit genutzt, um Sänger und Frontmann Mathias Northway ein paar kurze Fragen zu stellen:

„W-S: Schön, dass Du dir etwas Zeit für unsere Leser nimmst. Kannst Du uns ein paar Details zum neuen Album erzählen und wie es entstanden ist?

Mathias Northway (M.N.): Musikalisch ist es die direkte Weiterentwicklung unserer ersten Platte. Ohne die Unterstützung unserer Freunde wäre es uns nicht möglich gewesen, dieses Album aufzunehmen.

W-S: Wie läuft denn das Songwriting bei Euch so ab?

M.N.: Manche Ideen sind sehr spontan, während andere schon vorher auf dem Papier existierten. Wir haben die Band rund um unsere Grundidee ‚Zwingt es nicht heraus, sondern fühl‘ es und lass es einfach passieren‘ aufgebaut.

Wir haben das Album gemeinsam mit unserem guten Kumpel Dav Byrne von Iridium Audio in Victoria County aufgenommen. Er kennt uns sehr gut und wir haben versucht, die Band so natürlich wie irgend möglich klingen zu lassen. Wir waren etwas unter Zeitdruck, weil wir das Album unbedingt noch in diesem Jahr auf den Markt bringen wollten. Die Aufnahmen fanden an zwei Tagen statt und haben zusammen nicht länger als 24 Stunden gedauert. Keyboards und meinen Gesang haben wir im Laufe der nächsten zwei Monate aufgenommen, wann immer wir die Zeit dazu fanden. Dav Byrne hat das Album aufgenommen und gemastert, das ist alles direkt in unserer Heimat geschehen. Wir denken, er hat eine großartige Arbeit geleistet, und wir sind auf das Ergebnis wirklich sehr stolz.

W-S: Die Texte auf dem Album wirken alle sehr persönlich. Liegen den Songs reale Geschichten aus eurem Umfeld zugrunde?

M. N.: Absolut, auf jeden Fall.

W-S: Eure Stil ist ein Mix aus Blues, Rock und Doom. Wie würdet Ihr selbst eure Musik kategorisieren?

M. N.: Unsere Musik ist unsere Musik, mehr kann man dazu nicht sagen. Wir wollen nichts anderes machen als das, was für uns richtig klingt. Man könnte es vielleicht ‚Heavy Feel‘ nennen. Letztendlich läuft es alles auf den Charakter der Musik hinaus.

„W-S: Nächstes Jahr wollt Ihr nach Europa kommen und hier touren. Was könnt ihr darüber verraten?

M. N.: Wir sind schon ganz heiß darauf, endlich wieder in Europa spielen zu können. Wir wollen so viele Shows wie irgend möglich spielen und überall dort hin, wohin wir es beim ersten Mal nicht geschafft haben.

W-S: Was möchtet Ihr euren deutschen Fans und den Lesern von Whiskey-Soda mit auf den Weg geben?

M.N. Danke für die ganze Unterstützung! Wir können es kaum erwarten, für euch zu spielen.