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Cendres Célestes

Black Metal hat ja in den letzten Jahren einen gewissen Aufschwung erlebt. Viele der aktuell so erfolgreichen und irgendwie „hippen“ Bands wie Deafheaven und Konsorten haben einen Teil ihrer Einflüsse aus den alten Zeiten, damals Anfang der 90er als Black Metal noch echter Underground war. Scheiben wie die frühen Darkthrone, Burzum oder Satyricon sind bis heute berechtigterweise absolut legendär. Warum also sollte man halbe Sachen machen und mit modernen Elementen Qualität verwässern?

Wie viele ihrer Labelkollegen machen Cantique Lépreux (frz. „Lepragesang“) aus Kanada lieber gleich alles so, wie es sollte. Hypnotisch, rasend, auf die Fresse, mit einem hohen Anteil an okkulter Entrücktheit, die den Hörer in Trance versetzt, kaum dass das erste Gedresche vom erste Song „Le Froid Lépreux“ auf den Hörer hinunterfährt. Black Metal von ganz alten Schlag ist das, jede Menge frühe Immortal, ein blechernes, derbes Eisgewitter mit halbwegs artikuliertem Gekeife, rasendem Schlagzeug bei dem der Einsatz der Becken dem Gehörten diesen zusätzlichen Spin gibt, der den Black Metal nun einmal ausmacht, und im Hintergrund jubilieren Dissection’s Gitarren. Das Gaspedal geht eigentlich immer ganz durch bis zum Boden, natürlich gibt es aber auch die typisch stampfenden Midtempoparts, ohne die frühes 90er-Black-Metal-Material ebensolches nicht wäre.

Das abschließende „Le mangeur d’os“ („Der Knochenfresser“) hat eben all diese Elemente zu einem Idealtrack verbunden, ein Modellbeispiel für edlen Black Metal wie er damals von den recht konservativen Anhängern so gern als „true“ betitelt wurde. Ja, das ist true Black Metal. Aber sowas vom Feinsten, wie im Augenblick eigentlich – zumindest qualitativ – alles Gold ist, was Eisenwald Tonträger so anpackt. Für alle Ex-Pandas und Neu-Schwarzmetaller gilt: Blind zugreifen!

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