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Carousel

Rock’n’Roll war noch nie logisch, und längst nicht alles in der Welt der brachialen Musik mit ihren krachenden Gitarrenriffs, peitschenden Drums und intensiv gescreamten Vocals macht immmer Sinn. So bedeutet der Ausdruck „Speaking the King’s“ eigentlich soviel wie die Benutzung eines Britischen Akzents beziehungsweise des britischen Englisch. Die Benutzer stammen in diesem Fall jedoch aus dem sonnigen Orange County in Kalifornien und haben mit vornehmer britischer Gentleman-Attitüde nicht viel gemeinsam. Zur Hölle mit dem König oder der Königin, es lebe der Post-Hardcore!

Und den präsentieren uns die vier Amerikaner auf ihrem Debütalbum „Carousel“ in geballter Form. Es ist knapp vier Jahre her, das Speaking The King’s von den beiden Gitarristen Justn Bock und Mike Entin gegründet wurden. Herausgekommen ist bei ihrem ersten Longplayer ein gefälliges Album, das keine Gefangenen macht. Die Musik prescht druckvoll nach vorne, so wie es sein soll, das Songwriting ist schnörkellos und für ein Debüt relativ ausgereift. An den Ecken und Kanten darf gern noch etwas gefeilt werden, aber unterm Strich überzeugen die Kalifornier hier mit packenden Songs, die man gerne auch noch ein zweites Mal hört. Besonders überzeugend ist, dass die Band bei allem (Post)Hardcore und Geschrei niemals die Melodien vernachlässigt, dass Frontmann Bobby Burap auch clean ziemlich gut singen kann und die vier Amerikaner oft mit mehrstimmigem Background-Gesang arbeiten. Das Rad wird hier nicht neu erfunden, aber wer Bands wie Bring Me The Horizon mag, dürfte gerne eine Fahrt auf diesem Karussel antreten.

In seinen besten Momenten erinnert das Album an die hymnenhaften Nummern von 30 Seconds To Mars, dann wieder fühlt man sich an die jungen Linkin Park erinnert. Speaking The King’s haben mit diesem Debüt und der spannenden Mischung aus Metal- und Hardcore, aus Post-Rock und Alternative ein spannendes Album vorgelegt und werden sich mit dem Nachfolger gehörig anstrengen müssen, um dieses Niveau zu halten.

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