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Bob Wayne Hits The Hits (Bonus Edition)

Die Songs von Led Zeppelin, Adele, Guns N‘ Roses und Meghan Trainor auf einem Album? Zusammen mit den Beatles, Imagine Dragons, Rihanna und The Offspring. Das wäre irgendwie seltsam, es sei denn US-Country-Outlaw Bob Wayne nimmt sich ihrer Songs an. So geschehen auf seinem neuen Album „Bob Wayne Hits the Hits“, wo er Klassiker des Rock mit aktuellen Hits des Pop wegcovert – im Country- und Bluegrass-Stil.

Mit fünfsaitigem Banjo, Fiedel, Mundharmonika und natürlich der Western-Gitarre macht Bob Wayne die bunte Songauswahl zu seinem eigenen Liedgut. Und es macht tatsächlich Sinn. Dürfte es noch leicht gewesen sein, „Rock And Roll“ von Led Zeppelin in ein lässiges Western-Gewand zu hüllen, steckt bei der Musik von Adele sicher mehr Arbeit drin. Aber die Tex-Mex-Version von Adeles „Skyfall“ klingt, als hätte es nie eine andere gegeben.

„Sweet Child O‘ Mine“ (Guns N‘ Roses) wird zur schmalzigen Cowboy-Ballade, „Sympathy For The Devil“ (The Rolling Stones) zur schmissigen Bluegrass-Nummer, und „Under The Bridge“ (Red Hot Chili Peppers) ist überraschend ein echter Gute-Laune-Song geworden, ohne seine Melancholie aufzugeben. Der Wiedererkennungseffekt ist bei dieser CD natürlich ein ebenso wichtiger Faktor wie das Schmunzeln, wenn man dann merkt, dass es sich um Gnarls Barkleys „Crazy“ oder Rihannas „Disturbia“ (großartig!) handelt.

Durch die ungewöhnliche Mischung holt Bob Wayne Hardrock-Fans genauso ab wie Charthörer, sofern sie denn über ihren musikalischen Horizont hinaushören mögen. Die Bonus Edition zur anstehenden Tour enthält zusätzlich noch eine herrliche Adaption von „I Gotta Feeling“ (The Black Eyes Peas) und die unvermeidliche Gloria-Gaynor-Hymne „I Will Survive“. Die erweiterte Ausgabe ist sogar günstiger zu haben als die Erstauflage.

Die Idee, bekannte Songs zu „countryfizieren“, ist nach Hayseed Dixie, The Twang und anderen Vertretern längst nicht mehr neu. Aber sie funktioniert immer noch. Auf der kommenden Deutschland-Tournee von The BossHoss spielt Bob Wayne im Vorprogramm. Der Amerikaner wird die Jury-Mitglieder von „The Voice of Germany“ locker an die Wand spielen. Ob das Publikum das auch merkt? Abwarten.

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