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Bloodline

Xixa bestehen aus Mitgliedern der Bands Giant Sand, Calexico und William Sedlmayer und ‚Bloodline‘ ist ihr Debütalbum. Schon mit dem Titelsong ist klar, dass das hier kein Feld-Wald-und-Wiesen-Projekt ist.

Heiß ist es im Xixa-Land, heiß und trocken. Mit dem größtmöglichen Machismo geht ein Mariachi die staubige Hauptstrasse des Westernkaffs hinunter, seinem eigenen Beat folgend, eiskalt und gefährlich.

Zwischen Joshua Trees stehen dunkle Gestalten, die auf Zigarillostummeln kauen und ein heißer Wind weht Tumbleweeds vorbei. Alle warten, doch keiner weiß, worauf. Irgendwo finden blutige Santeria Rituale statt und laszive Mädchen zwinkern einem im vorbeigehen zu – und auch daraus kann nichts Gutes werden.

Ja, das alles klingt, als ob Tarrantino mal ausnahmsweise einen guten Film gemacht hätte. Man sieht Helden und Schurken, wie sie sich unter heißer Sonne umkreisen. Die nächste falsche Bewegung wird alles entscheiden und irgendjemand wird verdammt lässig aus der Stadt reiten, wenn alles vorbei ist.

Hypnotische Rhythmen treffen auf Psychedelic-Anklänge und deutliche, afro-karibische Einflüsse und Cumbia sorgen für einen Sound, den man mögen muss, der aber bei aller Eigenheit doch seltsam vertraut wirkt, einen gleich mitzieht und starke, farbintensive Bilder malt. Einen Hidden Track gibt es übrigens auch noch am Ende von ‚Living On The Line‘.

Alles in allem sind hier zehn sehr abwechslungsreiche Songs entstanden, die jenseits von Giant Sand und Calexico bestehen und mit ungeheurer Dichte punkten können. So heiß kann cool sein! Der einzige Kritikpunkt ist tatsächlich, dass es nur zehn Songs sind (na gut, elf mit dem Hidden Track). Davon hätte man tatsächlich gerne mehr gehört.

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