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Black Gold

Der Bluesrock ist nicht erst sein Joe Bonamassa wieder stark im Kommen. Ehrliche und handgemachte Musik, packende dynamische Gitarren und die richtige Mischung zwischen langsamen Balladen und bluesgetränkten Hardrock-Hymnen – das sind auch die Zutaten für „Black Gold“, dem neuem Studioalbum des aus Pennsylvania stammenden Amerikaners Eric Steckel, das derzeit nur über den Import bei uns erhältlich ist.

Steckel wurde von Fans und Kritikern bereits mit der Legende Jimi Hendrix verglichen, und in der Tat überzeugt der Sänger, Gitarrist, Bassist und Keyboarder, der das vorliegende Album zusammen mit dem Schlagzeuger Maikel Roethof quasi im Alleingang eingespielt hat, vor allen Dingen durch sein faszinierendes Spiel am Sechssaiter. In zehn eigenen neuen Songs und einer Covernummer (herrlich bluesig neu interpretiert: ‚If I Ain’t Got You‘ von Alicia Keys) legt Eric Steckel den Schwerpunkt auf seine Gitarre. Das soll aber nicht heißen, dass er nicht auch beim Gesang überzeugen könnte, denn dies gelingt ihm ebenfalls. Hin und wieder drängen sich die Keyboards in Form der B3-Hammondorgel in den Mix und verpassen den Songs den nötigen Bluesgroove. Bei dem ersten von drei Instrumentaltracks ‚El Camino‘ sorgt die Orgel als stilprägendes Instrument für den entsprechenden Drive und liefert sich mit der treibenden Gitarre ein faszinierendes Duell. Das ebenfalls vocalfreie ‚Texas 1983‘ hingegen bekommt durch die anrüchige und langsam gejammte Gitarre das Feeling einer kleinen Kellerbar mit niedriger Decke, rauchgeschwängerter Atmosphäre und klirrenden Biergläsern.

Seien es schnelle hardrockige Riffs (‚Fugitive‘) oder langsame Balladen auf der Akustikgitarre wie ‚What It Means (To Be Alone)‘ und das Intro zu ‚My Darkest Hour, das sich dann aber zu einer waschechten groovigen Slowrock-Nummer entwickelt – der amerikanische Bluesrocker überzeugt durch die Bank weg mit zwar nicht innovativ-neuer, dafür aber mit viel Herzblut und Spielfreude dargebotener Musik.

Der 25-jährige Musiker ist bereits seit dreizehn Jahren im Geschäft und hat mit elf Jahren (!) sein erstes Album veröffentlicht, und diese langjährige Erfahrung hört man „Black Gold“ zu jeder Sekunde auch an. Spätestens mit dieser Scheibe sollte man als Bluesrock-Fan Eric Steckel auf jeden Fall im Visier behalten. Dieses Schwarze Gold glänzt.

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