|

Beyond Eternity’s Grasp

Früher war alles besser. Vor allem die Musik. Denn heutzutage ist ohnehin alles entweder ein Abklatsch vergangener musikalischer Großtaten oder ein uninspiriertes Mischmasch aus ehemals Beliebtem. Und die Neunziger Jahre waren besonders schlimm. Da kam Grunge und Techno – depressives Geheule mit unserer geliebten Rockmusik und stupides Gestampfe. Trauern wir nicht alle den besseren Tagen von damals nach?

Es ist nicht überliefert, ob das auch die Motivation von Time Walk aus Missouri für ihren bestechenden Mix aus Death, Thrash und Hardcore war. Aber uninspiriert ist davon keine Note. Im Gegenteil. Die nahezu unbekannte, junge Band macht etwas, was viele tun, aber den wenigsten gelingt. Sie gehen „Back to the Roots“ – zum Sound der 90er, ohne einfach nur ein simpler Abklatsch zu sein. Gelingen tut das, weil sich die vier Jungs aufs Wesentliche konzentrieren. Das sind vor allem schier unglaubliche Hammer-Riffs, die so fett klingen wie damals, als Death Metal eine Macht im Untergrund war. Als Bands wie Obituary, Bolt Thrower oder Grave ihren Höhepunkt feierten und das Fundament für den Death Metal legten. Beim Gesang schimmert ab und an ein gehöriger Schuss Hardcore durch, der aber perfekt passt. Schließlich hat der Thrash Metal seine Wurzeln nicht nur im britischen Heavy Metal, sondern auch im Hardcore Punk.

Fünf eigene Songs und eine gelungene Cover-Version der Death-Doomer Runemagick machen aus der Scheibe eher eine EP wie volles ein Album. Time Walk sollte man im Auge behalten. Ein echter Longplayer muss her, mit mehr von diesem süchtig machenden Mix.

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar